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Geschichte des Hornussens

 

 

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Der Ursprung des Hornussens kann heute nicht mehr genau nachvollzogen werden, da keine klaren Aufzeichnungen mehr verfügbar sind. Klar ist nur, dass Urformen des Hornussens bzw. ähnlich gearteter Spiele auch über die Grenzen der Schweiz hinaus bereits im 17. Jahrhundert betrieben wurden. Es gibt Vermutungen, dass Hornussen auch zur Austragung von Streitigkeiten betrieben wurde, extreme Stimmen behaupten auch, dass Hornussen als Kriegswaffe eingesetzt wurde.

Folgende Spiele, die die gleichen Wurzeln wie das Hornussen haben, sind heute noch bekannt:

Mazza-Schlagen
Hürnen
Pazzina
Tsan
Fiolet
Rebatta
....

Eine beeindruckende Liste ließe sich erstellen, aus der die Popularität der Spielart ersichtlich wird. Im weiteren Sinne sind auch Cricket und Baseball dem Hornussen sehr ähnlich.
 

Im 17. und 18. Jahrhundert hatte Hornussen in vielen Gemeinden der Schweiz einen festen Platz bei der Gestaltung der Sonn- und Feiertage, was auch immer wieder zu niedergeschriebenen Klagen der Geistlichkeit führte, da das Sonntagsgebet dadurch litt.
Im Roman “Uli der Knecht” von Jeremias Gotthelf wird eine genaue Beschreibung des Spiels und der Position des Sports im gesellschaftlichen Leben geliefert. Leider war neben den sportlichen Ergebnissen in dieser Zeit auch immer wieder von Raufereien und Trinkgelagen zu berichten, was den Hornussern dieser Zeit den Ruf eines wilden Volkes einbrachte.

Ende des 19. Jh. wurde im Zuge der Forderung nationaler Schweizer Nationalspiele Hornussen als solches manifestiert und in die Schwing- und Älplerfeste mit einbezogen.

1902 gründete sich der Eidgenössische Hornusser Verband als zentrales Organ aller Hornusser der Schweiz. 19 Gesellschaften erklären ihren Beitritt. Im darauf folgenden Jahr findet das erste eidgenössische Hornusserfest mit ca. 500 Teilnehmer statt. In den nächsten Jahren werden weitere Hornusserfeste mit stetig steigenden Teilnehmerzahlen abgehalten.
Hornusserfeste entwickelt sich zu einer festen Institution im sportlichen Jahresverlauf der Gesellschaften, die bis dahin fast ausschließlich Spiele mit benachbarten Gemeinden bzw. befreundeten Gesellschaften abgehalten hatten.

In der Mitte des 20. Jh. wächst die Zahl der organisierten Hornussern und Gesellschaft kontinuierlich an, auch der 2. Weltkrieg kann hier keinen Abbruch bewirken. Der EHV wächst und passt seine Strukturen an die Anforderungen der neuen Zeit und die wachsende Mitgliederentwicklung an.

Anfang der 80er Jahre wird eine Meisterschaft eingeführt, die in den 90er Jahren in verschiedene Ligen eingeteilt wird und dadurch auch den Spitzensportlern neue Anreize bieten kann.

1991 Gründung der ersten Hornussergesellschaft außerhalb der Schweiz in Münnerstadt / Deutschland.

1994 Gründung der Hornussergesellschaft Großrinderfeld / Deutschland.

Seit 1994 werden die Eidgenössischen Hornusserfeste an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden gespielt, um der Anzahl der Spieler und den organisatorischen Herausforderungen gerecht zu werden. Dies zeigt einmal mehr, dass Hornussen trotz seiner langen Tradition ein Spiel für die Zukunft ist.

Quelle: EHV